Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" immer häufiger in Anspruch genommen

30.03.2017
(Berlin) - Wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mitteilt, wurde im Jahr 2016 das bundesweite Beratungsangebot über das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" über 34.400 in Anspruch genommen. Das ist ein Anstieg von rund 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In etwa 60 Prozent der Fälle wurde zu häuslicher Gewalt beraten, in 12 Prozent der Fälle zu sexualisierter Gewalt. 16.000 mal  vermittelten die Expertinnen des Hilfetelefons an örtliche Unterstützungseinrichtungen wie Frauenhäuser oder Beratungsstellen weiter. „Diese Zahlen machen sehr deutlich: Gewalt gegen Frauen ist weit verbreitet“, sagt Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig. „Es ist gut, dass immer mehr Menschen das Hilfetelefon kennen und die betroffenen Frauen seine Angebote nutzen und sich Beratung, Unterstützung und Hilfe holen.“

Auch Beratungen in einer Fremdsprache
Das Hilfetelefon bietet auch eine mehrsprachige Beratung an und wird häufig genutzt. In über 1.600 Beratungsgesprächen (im Vorjahr 700) wurde eine Dolmetscherin hinzugezogen. Arabisch und Farsi werden unter den Fremdsprachen am häufigsten nachgefragt. 944 Beratungen fanden im Flüchtlingskontext statt. „Bei der Unterstützung geflüchteter Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben, übernimmt das Hilfetelefon eine Schlüsselrolle. Für diese Frauen ist es elementar wichtig, dass sie ihre Gewalterfahrungen in ihrer Muttersprache schildern können“, sagt Helga Roesgen, Präsidentin des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. „Das Hilfetelefon bietet auch Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit aktiv sind, wertvolle Unterstützung. 2016 war dies 722 mal der Fall.“ Wie das Familienministerium mitteilt, wurde der Dolmetscherdienst des Hilfetelefons zum 1. Januar 2017 um Albanisch und Kurdisch erweitert. Beratungen mit Dolmetscherinnen sind nun in 17 Fremdsprachen möglich.

Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr unter der Telefonnummer 08000 116 016 und online unter www.hilfetelefon.de über den Termin- und Sofort-Chat sowie per E-Mail erreichbar. Mehr als 60 qualifizierte Beraterinnen informieren und beraten gewaltbetroffene Frauen, Personen aus deren sozialen Umfeld und Fachkräfte – kostenlos, anonym und vertraulich, in 17 Fremdsprachen sowie in Deutscher Gebärdensprache und in Leichter Sprache.

Das Hilfetelefon ist beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben angesiedelt.

Quelle: hilfetelefon.de